Das Burgenland: Eine “Region der Vielfalt”
21.02.2024
Vor Kurzem wurde in der KUGA das Buch „Region der Vielfalt – Wechselbeziehungen im burgenländisch-westungarischen Raum in Geschichte und Gegenwart“ präsentiert. Von Geschichte und Demographie über Sprache und Literatur bis hin zu Musikgeschichte und Alltagskultur bietet es bietet einen Streifzug durch die burgenländisch-ungarische Grenzregion. Auch Radio MORA war dabei, um mit Herausgeber:innen, Autor:innen und Besucher:innen zu sprechen.
Der Sammelband „Region der Vielfalt – Wechselbeziehungen im burgenländisch-westungarischen Raum in Geschichte und Gegenwart“ betrachtet in insgesamt 17 Beiträgen verschiedenste Seiten des jüngsten Bundeslandes Österreichs. Das Buch wurde vom Österreichischen Institut für Ungarische Studien (ÖIUS) in Zusammenarbeit mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Volksgruppenfragen als Beitrag zum hundertjährigen Bestehen des Burgenlandes herausgegeben. Er thematisiert dabei unter anderem die Politik des 20. Jahrhunderts, vom Friedensschluss von Trianon über die jüdischen Gemeinden und den Gräueln des Zweiten Weltkrieges bis zum Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989. Dieser Band hat es sich zum Anliegen gemacht, das Verbindende vor das Trennende zu stellen und damit der Analyse einer modernen, grenzenlosen Region gerecht zu werden.
Das Buch wurde vom Österreichischen Institut für Ungarische Studien (ÖIUS) in Zusammenarbeit mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Volksgruppenfragen als Beitrag zum hundertjährigen Bestehen des Burgenlandes herausgegeben. Maßgeblich auf Schiene gebracht wurde das Projekt von Ernő Deák von der ARGE Volksgruppen sowie ÖIUS-Obfrau Andrea Seidler. Das Ziel war es, die Vielfalt der Volksgruppen im Burgenland abzubilden und in einem transkulturellen Band zu vereinen.
“Das Burgenland ist eine Übergangsregion und eine Region der Vielfalt”, sagt Ernő Deák. “Das war Sinn und Zweck des Unternehmens, dass wir in einer gemeinsamen Publikation das unterstreichen und präsentieren.” Die Präsentation in der KUGA weckte großes Interesse; zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die Präsentation. Auch einen zweiten Band soll es geben: “Als wir begonnen haben, daran zu arbeiten, haben wir gar nicht daran gedacht, dass es so ein Erfolg wird”, zeigt sich Andrea Seidler erfreut. “Das wussten wir schon, dass es eine Leerstelle in der Forschung ist, aber dass es auch wirklich dieses Interesse dafür gibt, diese Thematik anzugehen, das konnten wir nicht so wirklich abschätzen.”
Nach einer Begrüßung durch Stefan Pauer von der ARGE Volksgruppen stellte Andrea Seidler den Sammelband und dessen Entstehungsprozess vor. Im Zuge der Buchpräsentation betonte Ernő Deák das gute Zusammenleben der Volksgruppen im Burgenland, das seit jeher Übergangsregion zwischen Ost und West und vom „Sehen über den Tellerrand“ gekennzeichnet ist. Deák wies auch auf die Selbstbesinnung des Burgenlandes auf seine Mittlerposition hin.
Der ehemalige „Presse“-Journalist Peter Martos erwähnte die Rolle des „Eisernen Vorhangs“, der durch seinen Fall das Burgenland von seiner Rolle als „Hinterland“ befreite. Der Journalist Peter Tyran trug Auszüge aus seinem literarischen Beitrag über die pannonische Küche vor und lobte ganz besonders eine ungarische Speise: die rakott krumpli, die geschichteten Erdäpfel.
Das Buch „Region der Vielfalt – Wechselbeziehungen im burgenländisch-westungarischen Raum in Geschichte und Gegenwart“ erschien im Praesens Verlag. Die Buchpräsentation in der KUGA begleitete Stefano Blascetta musikalisch in drei Sprachen.
Weitere spannende Themen von Radio MORA hört ihr in unserer Sendung MEMO.
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